Erpfl sind Erdäpfel oder Kartoffeln, wie Sie sicher gleich richtig vermuteten Hirtastecken sind Hirtenstäbe, also lange Stecken wie sie die Hirten überall benutzen. Entsprechend lang müssen nun auch unsere Kartoffeln geformt werden.
Für vier Personen drückt man ein kg gekochte Salzkartoffel durch ein Sieb, würzt sie mit Salz und Muskat und formt den Teig, vermischt mit etwas Mehl, zu vier gleichmäßigen langen Nudeln oder Rollen. Man wird die Rollen natürlich dem Geschirr, daß man benutzen will, anpassen. In einer gebutterten Reine oder Bratpfanne, natürlich kann man auch feuerfeste Formen verwenden, werden die Rollen gelegt, mit verquirltem Rührei übergossen und solange im Ofen gebacken, bis das Ei gut gestockt ist. Natürlich kann man hierzu Kompott, oder wie die Waldler, eine gestöckelte Milch essen.
Noch eine schöne Kartoffelspezialität aus dem Bayerischen Wald. War sie hauptsächlich als billiges Hauptessen gedacht, so können Sie sie doch zu allen Arten von gebratenem
Fleisch oder zu Kompott reichen. Besonders gut schmecken die Zelten, wenn man sie schön dünn ausrollt und nach dem Braten mit etwas Marmelade gefüllt zu Tisch bringt. Dann mögen sie bestimmt auch die Kinder sehr gerne.
Hier handelt es sich mehr um eine Süßspeise. Die Kartoffelrupfhauben kann man sehr gut mit Kompott und Früchten servieren.
Ein Kilogramm geschälte, gekochte, aber abgekühlte Kartoffeln werden durchgedrückt oder gerieben. Man vermischt die Kartoffeln je nach ihrem Stärkegehalt mit etwa 200 g Mehl und drei bis vier Eiern, zu einem lockeren Teig. Der Teig wird leicht gesalzen. Aus dem Teig werden etwa 5 cm lange, fingerdicke Würstchen gerollt. Diese Teigwürstchen legt man in eine Bratreine, die mit heißer Milch etwa einen Zentimeter hoch ausgegossen wurde. Die Milch kann ruhig etwas gezuckert werden. Man legt noch einige Butterflöckchen auf, bevor man die Rupfhauben im Ofen goldgelb bäckt. Sie sollten bei mittlerer Hitze gebacken werden.
Ein Schuasta ist ein Schuhmacher. Fleckl brauche ich ja wohl nicht zu übersetzen.
Ein schönes Kartoffelgericht, das mit Kompott oder original mit Sauerkraut gegessen werden kann. Natürlich hindert Sie niemand daran einen knusprigen Schweinebraten dazu zu servieren.
Ein Kilogramm kalte, gekochte Kartoffeln werden abgeschält und zerrieben; Mit 150 g Mehl und einer Prise Salz wird die Kartoffelmasse zu einem Teig geknetet. Aus dem Teig werden handtellergroße Stücke geformt, die etwa einen Zentimeter dick sein sollen. In einer Bratreine oder großen gefetteten Pfanne werden die Schuastafleckl goldbraun gebraten. Sie können nach Belieben auch noch mit Rührei übergossen werden, dann muß man sie jedoch nochmals in den Ofen schieben, um sie zu überbacken.
Ein Kilogramm rohe Kartoffeln werden gerieben, ausgepreßt und mit einem Pfund gekochter Kartoffeln vermischt. 250 g geräuchertes Wammerl wird in kleine Würfel geschnitten, in der Pfanne angeschwitzt und dazugegeben. Um ein schöneres Aussehen zu erreichen kann man noch etwas gehackte Petersilie unterheben. Der mit Salz und Muskat gewürzte Teig wird in etwa zwei Zentimeter dicke Würstchen geformt. Die Würstchen in Salzwasser etwa 15 Minuten ziehen lassen. Nachdem die Würstchen abgegossen worden sind, werden sie in einer Pfanne mit reichlich Butterschmalz angeröstet. Zum Schlug werden noch vier Eier verrührt und über die Würstchen gegeben. Wenn die Eier gestockt haben, kann dieses köstliche Kartoffelmahl mit Kopfsalat serviert werden.
Ein Kilogramm rohe Kartoffeln werden gerieben und ausgepreßt. Die rohen Kartoffeln werden mit einem Kilogramm gekochten, durchgedrückten Kartoffeln vermischt. Ein bis zwei Eigelb werden untergerührt und mit Salz wird abgeschmeckt. Vom Teig werden nudelgroße Würstchen geformt, die man in eine gut ausgebutterte Bratreine schichtet. In den Backofen geschoben, läßt man sie leicht hellbraun werden. jetzt werden einige Eier mit saurem Rahm verrührt, gewürzt und über die Ritschinudeln gegossen. Natürlich müssen die Ritschinudeln dann nochmals in den Backofen, bis die Eimasse fest geworden ist.
Eineinhalb Kilogramm Kartoffeln werden gerieben. Sie werden ausgepreßt und der Kartoffelteig wird mit einem Ei, Salz, Muskat und 1/8 1 saurem Rahm gründlich vermengt. In eine heiße Pfanne gibt man Butterschrnalz oder Fett und brät darin kleine flache Häufchen, die man einmal wendet. Die Bauersfrauen haben der Einfachheit halber auch den ganzen Teig dünn in eine gerettete Bratreine gegossen und nach dem scharfen Anbraten die Teigmasse zerkleinert und umgedreht. Als Beilage können Sie sehr gut Apfelrnus servieren. Jedoch sollten Sie die echten Reiberdatschi auch einmal zu gebratenem Fleisch versuchen.
Sechs altbackene Semmeln werden halbiert und in Scheiben geschnitten. In einer Schüssel übergießt man sie mit einer Tasse heißer Milch 1 kg gekochte und durchgedrückte Kartoffeln werden dazugegeben. Bevor der Teig vermischt werden kann, werden noch 200 g ausgelassene Schweinegrieben, 2 - 3 Eier, Salz und Muskat dazugegeben. Aus diesem Teig werden kleine Pfannkuchen geformt, die in der Pfanne gebraten werden. Als Beilage empfehle ich ihnen Apfelkompott oder Salat. Geben Sie die Griebenbacherl als Beilage, so müssen Sie die Mengen etwas reduzieren.
Dieser Hefendotsch ist ein sehr ausgiebiges und preiswertes Mittagsmahl. Sie reiben ein Kilogramm Kartoffeln, die ebenfalls wieder gut ausgepreßt werden. Zuvor wird ein He-feteig aus 300 g Mehl, 20 g hergestellt. Ist der Hefeteig gegangen, so wird er mit den ausgedrückten Kartoffeln vermischt. Zur Geschmacksverbesserung gibt man Salz, etwas zerlassene Butter und eventuell süßen Rahm dazu. Der Teig wird auf ein gut gefettetes Backblech gestrichen, nochmals 20 Minuten gehen lassen, und dann bei 180° C 35-45 Minuten goldgelb gebacken. Zum warmen Hefedotsch serviert man eingemachtes Obst oder Kompott.
Ein sehr einfaches Gericht stellt dieser Kartoffeldotsch dar. War er früher als einfache Hauptspeise gedacht, so wird er Ihnen sicher besser als Beilage zu gebratenen Fleisch schmecken.
Ein Kilogramm rohe, durchgepreßte Kartoffeln werden mit 500 g gekochten, durchgedrückten Kartoffeln vermischt. Als Geschmacksverbesserer gibt man 1 Tasse sauren Rahm und etwas Salz hinzu. Die gut durchgemischte Masse wird in einer Bratpfanne oder einer Bratreine im Ofen gebraten, bis sie eine kräftige Farbe bekommen hat.
Es handelt sich hier um etwas sehr Ausgefallenes. Kaum noch anzutreffen in den Bauernküchen, doch absolut empfehlenswert.
Drei Pfund Kartoffeln werden am Vortag in der Schale gekocht. Am nächsten Tag werden sie geschält und durch einen Fleischwolf gedreht. Die durchgedrehten Kartoffeln
kommen in eine Schüssel und werden mit 350 g Mehl überschüttet. jetzt beginnt die eigentliche Arbeit. Die Kartoffeln müssen nun zerwühlt werden. (Daher kommt der Name) Jedoch darf es keinen Teig geben, sondern es muß lauter kleine spätzleartige Stückchen geben. Die Zwuler werden in kleinen Mengen nacheinander in einer Pfanne mit reichlich Fett gebraten und mit Sauerkraut und Schweinefleisch serviert.
Ein Kilogramm gekochte Kartoffeln werden durchgedrückt und kalt werden lassen. Aus den erkälteten Kartoffeln, 300 g Mehl, 2 Eiern und etwas Salz wird ein fester Teig gemacht, den man dünn ausrollt, und in etwa 10 x 10 cm große Quadrate schneidet. Die Quadrate werden mit flüssiger Butter bestrichen und mit Apfelstücken belegt. Die Äpfel können mit Zucker, Zimt und Zitrone abgeschmeckt werden.
Die Teigquadrate werden zusammengerollt und in einer gut geretteten Bratreine im Ofen goldbraun gebraten, dies dauert etwa 35 Minuten bei mittlerer Hitze.
Verbessern kann man die Maultaschen, indem man am Ende der Bratzeit zwei Eier mit einer Tasse Rahm oder Dosenmilch verquirlt und über die Maultaschen gießt. jetzt muß man die Eimasse natürlich noch im Ofen fest werden lassen, bevor man die Maultaschen mit Apfelmus, Früchten oder Kompott serviert. Zum Füllen eignen sich auch Pflaumen, Himbeeren oder Aprikosen. Auch eine Vanillesauce ist eine prächtige Zugabe.
Eine echte "Goaß" mit Bratreine. Hieraus wurde gemeinsam der Grieß gegessen.